Plan? Keinen Plan von nix!

Plan? Keinen Plan von nix
Ich habe im Laufe meines Fotografen-Lebens immer wieder von verschiedenen Seiten vermittelt bekommen, dass die angeblich einzig wahre Vorgehensweise die sei, einen festen Plan zu haben, ein 'Zielfoto' im Kopf zu haben und dieses dann beharrlich zu verfolgen, bis man das Gewünschte im Kasten hat.
Mit Verlaub, ich halte das für Bullsh…

Ich bin jemand, der sehr gerne plant. Ich plane alles gründlich durch, bevor ich ein Projekt angehe - in allen Lebensbereichen - nur nicht in der Fotografie. Und das ist ganz leicht zu erklären:
Planung funktioniert bei mir nicht. Ich bin voller Bewunderung für all diejenigen, die das mit dem eigenen Zielfoto durchziehen. Bewunderung für den Aufwand, für die Beharrlichkeit, für das Nicht-Aufgeben. Ich habe jedoch gemerkt: Wenn ich versuche, fotografische Pläne, die über die grobe Himmelsrichtung hinausgehen, umzusetzen, dann bin ich dazu verdammt, zu scheitern. Und in
dieser Hinsicht ist meine Frust-Toleranz sehr niedrig. Für mich ist Naturfotografie ja ein Ausgleich zum Bürojob, etwas, was mir Freude bringen sollte, was mich in die Natur führt, um diese zu genießen und ihr nahe zu sein. Für dieses Ziel finde ich nicht erfüllte Fotovorstellungen eher hinderlich bis entmutigend.

Als ich mir dann nach einigen missglückten Versuchen der konkreten Bildvorhaben eingestanden habe, dass mir diese ganze Planerei wirklich nichts bringt, habe ich mich wieder freier gefühlt und bin zurückgekehrt zu meiner mir seit Kindheit üblichen Vorgehensweise: Ich ziehe mit der Kamera los und gehe offenen Auges und Geistes durch die Welt und sehe, was sich mir bietet. Ich vertraue
meinem fotografischen Blick, so dass ich weiß, ich sehe Dinge, die andere Leute nicht wahrnehmen und bin in der Lage, diese in Bilder umzusetzen. So entsteht Freude, so entsteht der ersehnte Flow, den wir alle so schätzen, dieser Zustand der Leichtigkeit und des Vergessens der eigenen Lebenszeit. Da geht auf einmal die Sonne unter, obwohl doch gerade eben noch das Mittagsläuten zu hören war. So kann ich in die Betrachtung der Tier- und Pflanzenwelt versinken, ohne in
einen Leistungsdruck zu geraten, und sei er nur mir selber gegenüber.

Und ich glaube auch, dass auf diese Art mehr Kreativität entstehen kann - das ist aber ein anderes Thema, über das ich mal einen weiteren Blogeintrag schreiben werden.
Heute zeige ich Euch eine kleine Bilderauswahl der letzten Wochen - schon geprägt von den ersten kleinen Frühlingsboten.

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