Akzeptanz...

... der eigenen Grenzen

Dies (siehe Titel) ist für mich in Bezug auf Fotografie mit gefühlt hunderten Ideen jeden Tag ab und zu ein sehr schwieriges Thema.

Jeder Mensch hat seine eigenen Grenzen. Manche sind von außen auferlegt, manche
erschafft er in sich selber. Jeder Mensch hat andere Grenzen. Was für den einen nicht mal der Erwähnung wert ist, bedeutet für den anderen ein unüberwindbares Hindernis.
Wir alle erfahren unsere Grenzen nicht unbedingt täglich, aber doch immer wieder und je nachdem, in was für einer Lebensphase wir uns befinden, vielleicht auch drängend und durchgängig.
Auch die Arten der Grenzen unterscheiden sich sehr, von lebenswichtig bis hin zu relativ nebensächlichen Kleinigkeiten, bei dem uns eine eigene Grenze gar nicht stört oder vielleicht sogar einen Schutz, eine Sicherheit gibt.

Ich selber bin nicht der Freund von den extremen Komfortzonen-Verlassern, besonders jenen, die meinen, mir ihre Meinung dazu aufzwingen zu müssen oder mich sogar zu etwas drängen zu wollen, was mir widerstrebt. Nicht jede Komfortzone muss verlassen werden, um wachsen zu können. Und es gibt Grenzen, die man einfach im Laufe seines Lebens lernen muss, zu akzeptieren. Eigene Unzulänglichkeiten, bei denen ein Hüpfer über den Schatten einfach nicht
ausreichen würde. Das muss ohnehin jeder mit sich selber ausmachen. Ich bin in einem Alter, in dem ich meine eigenen, inneren Grenzen sehr gut gelernt habe zu akzeptieren. Ich weiß z. B., dass ich niemals einen Bungee-Sprung machen werde oder eine Himalaya-Expedition, aber ich brauche das auch nicht. Das ist ein Punkt, der mich nicht stört, dass ich diese Erlebnisse aufgrund z. B. körperlicher Voraussetzungen nicht werde haben können.
Ich bin trotzdem immer sehr dafür, über seinen Tellerrand hinauszusehen, immer offen zu bleiben für zu Lernendes, für neue Erfahrungen, den Geist wach zu halten und sich nicht vor Neuerungen zu verschließen.

Womit ich allerdings öfter zu kämpfen habe, sind die Grenzen, die durch ein relativ normales, durchschnittliches Berufsleben entstehen - die Hobby-Fotografen unter Euch wissen, von was ich rede, wenn ich sage: Zeit und Geld.
Manchmal fällt es mir schwer, im Büro sitzen zu müssen, während draußen der schönste Sonnenaufgang meines Lebens abläuft. Oder zu akzeptieren, dass ich stets ca. ein halbes Jahr lang nur die Wochenenden für die Fotografie zur Verfügung habe (nachts fotografiere ich eher selten). Manchmal fällt es mir schwer, zu akzeptieren, dass meine alte R6 schon ab und zu ein paar Aussetzer hat und längst nicht mehr auf dem neuesten technischen Stand ist. Manchmal ist es hart,
zu wissen, der mögliche Kauf der Wunsch-Kamera liegt mehrere Jahre in der Zukunft und die wird dann schon wieder veraltet sein. Und ja, ich weiß, nicht die Kamera macht das gute Foto, aber sie nimmt als notwendiges Werkzeug natürlich schon einen gewissen Stellenwert ein.

Ich arbeite fast täglich daran, dass mich diese Grenzen nicht in der Ausübung meines Hobbys behindern. Ich umschiffe sie, ich baue mir Wege darum herum, ich versuche sie, mit Kreativität auszutricksen. Ich hoffe, das gelingt mir und das schlägt sich in meinen Bildern nieder - im Rahmen der mir eigenen Möglichkeiten.

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